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Die Auseinandersetzung mit Ingeborg Bachmanns Roman hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere durch das Interesse der feministischen Literaturwissenschaft. Dennoch besteht die Gefahr, dass der Roman einseitig interpretiert wird. „Mord“ geschieht nicht nur im Krieg oder unter patriarchalen Strukturen, sondern auch im Verborgenen scheinbar heiliger Verhältnisse, wie Raymond Chandler beschreibt. In Bachmanns Werk wird das Ich zum Schauplatz, an dem verschiedene Perspektiven und Lebensweisen aufeinandertreffen, wobei der Geschlechterkonflikt eine Rolle spielt. Elfriede Jelinek hat in ihrem Drehbuch zu einem Film diesen Aspekt herausgearbeitet, jedoch einseitig betrachtet. Der Film von Werner Schroeter hingegen erobert die Vielperspektivität des Romans zurück, ohne Jelineks Intention zu ignorieren. Alle drei Werke – Roman, Drehbuch und Film – schockieren auf unterschiedliche Weise: das Drehbuch durch Übertreibung, der Film und der Roman durch radikale Unabgeschlossenheit und Vieldeutigkeit. Mord ist keine Kunst, doch gerade durch seine natürliche Vollziehung birgt er die Möglichkeit des Umschlags. Aus diesem „Krieg im Frieden“ entsteht die Frage nach Utopie und neuen Ausdrucksformen. Der Roman selbst versteht sich als Utopie, während Jelinek diese Möglichkeit nicht berücksichtigt. Diese Arbeit setzt sich mit den verschiedenen Sichtweisen zu einem Phänomen und der Frage des weiblichen Schreibens auseinander. Bachmanns Roman
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Mord ist keine Kunst, Ingeborg Gleichauf
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- Erscheinungsdatum
- 1995
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