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Antike Autoren wie Plutarch, Galen und Plinius berichten uns über den «Kanon», eine Bronzeplastik des griechischen Künstlers Polyklet (5. Jh. v. Chr.), die bis ins kleinste durch Proportionen gegliedert gewesen sei. Eine der großen Fragen der Kunstarchäologie ist es seither, wie dieses Proportionsschema aussah und warum diese Figur überhaupt nach strengen Proportionen geordnet wurde. Im ersten Teil legt diese Arbeit eine Analyse des Proportionsschemas vor, anschließend zeigt sie den musiktheoretisch-mathematischen bzw. philosophischen Hintergrund des Kanon, wobei auch Verbindungen zur vorsokratischen Philosophie und zur griechischen Tragödie hergestellt werden. Das Proportionsschema des Kanon wird als «musikalisch» und letztlich als verschlüsselte Anthropologie erkannt.

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1995

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