Eine allgemeine Geschichte der Piraten
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Unsere Vorstellung von Piraten hat Hollywood geprägt: rote Kopftücher, blitzende Entermesser, Gold und schöne Frauen, Trinkgelage unter Kokospalmen – und immer hat einer ein Holzbein. Auch Romane und historische Literatur stehen zur Verfügung. Ja, vermutlich gibt es heute mehr Bücher zum Thema, als weiland Piraten auf den Meeren zwischen Malabarküste und Karibik. – Und nun noch dieses! Das vorliegende Buch, erstmals erschienen 1724, schrieb kein geringerer als Daniel Defoe, der Autor des Robinson Crusoe. Und er tat dies, als Avery, Rackam, Blackbeard und all die anderen noch ihr Unwesen trieben. Der Bericht eines Zeitgenossen also, detailreich und so dicht am tatsächlichen Geschehen, daß keine historisch ernsthafte Literatur über das Piratenwesen auf diesen Text verzichten konnte. Freilich gibt er keine Auskunft, ob Piraten wirklich rote Kopftücher bevorzugten. Wohl aber finden sich in ihm Schilderungen ihrer Belagerungen, ihrer Überfälle, ihrer internen Auseinandersetzungen, der Prozesse gegen sie und vieler anderer Ereignisse. Defoe zählt nicht nur Fakten auf, denn seine Geschichte des Piratenwesens sollte die Zeitgenossen nicht nur informieren, sie sollte auch unterhalten, und so ergänzte er das Geschehen aus der Phantasie. Darüber hinaus nimmt er das Treiben der Piraten zum Anlaß für sozialökonomische Überlegungen und pietistische Mahnungen. Jörg Rademacher besorgte die vorliegende Auswahl aus dem Werk Defoes, erläuterte Passagen, die nicht unmittelbar verständlich sind und war überhaupt der geeignete Übersetzer, um zwischen dem Englisch Defoes und den Lektüreerwartungen des heutigen Lesers eine Brücke zu schlagen.