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Doppelte Welten

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Matías Martínez untersucht einen Typ literarischen Erzählens, der durch eine besondere narrative Struktur gekennzeichnet ist. Die erzählte Welt ist eine doppelte Welt in dem Sinne, daß in ihr zwei grundverschiedene Arten von erzählter Welt kombiniert sind. In den betreffenden Werken ist alles auf paradoxe Weise doppelt motiviert. Das dargestellte Geschehen läuft einerseits in empirischen Ursache-Wirkung-Ketten ab, wie sie dem modernen Wirklichkeitsverständnis entsprechen. Andererseits wird zugleich die Existenz eines mythisch-finalen Wirkungszusammenhanges suggeriert. Die dadurch entstehende paradoxe Doppeldeutigkeit wird durchgehend nicht aufgelöst. Wie unterschiedlich diese Erzählstruktur gestaltet werden kann, wird an fünf deutschsprachigen Erzählwerken mit doppelten Welten dargelegt. Es sind Werke aus dem 19. und dem frühen 20. Jahrhundert: Goethes ›Wahlverwandtschaften‹ (1809), von E. T. A. Hoffmann ›Der Zusammenhang der Dinge‹ (1821), der Roman ›Auch einer‹ von Friedrich Theodor Vischer (1878), Thomas Manns ›Tod in Venedig‹ (1912) und ›Der Marques von Bolibar‹ von Leo Perutz (1920). Erzähltheoretische und mentalitätsgeschichtliche, strukturalistische und hermeneutische Fragestellungen verbindend wird der untersuchte Erzähltyp erstmals systematisch bestimmt und historisch eingeordnet.

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1996

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