Die Splitter des Scheins
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„Fragment, offene Form, Aufbrechen der linearen Finalität“ - Das poetologische Primat der Ganzheit, das im 18. Jahrhundert als geschlossene künstlerische Form oder als utopische Totalität selbstverständlich war, wird im 20. Jahrhundert problematisch und insofern immanent zum Thema. Während die literatur-wissenschaftliche Forschung sich mit den Erscheinungsformen des Fragmentarischen in der Lyrik und in den großen Romanwerken der Moderne beschäftigt hat, wurde das Fragmentarische in der dramatischen Literatur nur beiläufig behandelt. Mit diesem Buch trägt die Autorin dazu bei, diese Kluft zu schließen. Dabei stellt sie die Geschichte des Fragmentarischen in der dramatischen Literatur als Prozeß des Problematisierens bzw. des Zerbrechens der dramatischen Fabel dar. Ihre Fragestellungen thematisieren auch die philososphische Debatte über das Fragment um 1800 und im 20. Jahrhundert. Ausgehend von ihren literaturtheoretischen Ergebnissen konkretisiert und überprüft sie diese kritisch am Beispiel der Werke Schillers und Müllers. Direkte Forschungsarbeit an den literarischen Texten und ein beigeordneter philosophischer Diskurs gehen hier Hand in Hand.