Regionalisierung als Innovationsstrategie

Nachdem sich globale Krisenbewältigungsstrategien als offenkundig unzulänglich erwiesen haben, setzt man vielfach auf die Regionalisierung der Wirtschafts- und Strukturpolitik mit regionsspezifischen Leitbildern und dezentralen Steuerungsformen. Das positive Potential einer solchen Strategie darf als theoretisch gut untermauert gelten - allein, es mangelt vielfach noch an fundierten empirischen Überprüfungen. Diese Studie über die VW-Region Südostniedersachsen hilft dem Mangel anhand eines in vieler Hinsicht besonders aufschlußreichen Beispiels ab: Die Region ist einerseits von der Beschäftigungskrise besonders hart betroffen, und die Notwendigkeit einer ökonomischen und ökologischen Produktanpassung und -diversifizierung liegt auf der Hand; andererseits gibt es weltweit diskutierte Innovationsbedarfe im Bereich Verkehrstechnologien und - systeme. Es war daher naheliegend, für die VW-Region das Leitbild einer „Verkehrskompetenzregion“ heranzuziehen und zu untersuchen, über welche innovativen Potentiale die Region verfügt und wie man sie aktivieren kann. Die Studie vollzieht die Entstehung des Konzepts im Rahmen der landespolitischen Vorgaben nach, analysiert detailliert das Verhalten der unterschiedlichen Steuerungsakteure und resümiert die realen Chancen und Grenzen eines derartigen Entwicklungsmodells. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der regionalen Entwicklungsagentur „reson“, die auch als regionales Bündnis für Arbeit konzipiert ist und sich von vergleichbaren Institutionen in der Bundesrepublik spürbar unterscheidet. Das Buch bilanziert abschließend, inwieweit sich die Erfahrungen aus Südostniedersachsen auf andere Regionen übertragen lassen und von welchen Faktoren letztlich der Erfolg der eingeleiteten Umbaustrategie abhängt.