Bauen und Bauten für geistig Behinderte
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Das Bild, das wir uns von behinderten Menschen machen, bestimmt die Bauten, die für sie erstellt werden. Oder umgekehrt: An Gebäuden für geistig behinderte Menschen lassen sich die Vorstellungen ablesen, die 'wir andern' uns über diese Menschen und ihr Leben machen. Eine medizinische Betrachtungsweise führt zu spitalartigen Bauten; ist der Blick vorwiegend auf Rehabilitation gerichtet, so folgen Behinderteneinrichtungen, die sich – in Aussehen und Funktion – an Produktionsstätten orientieren. Seit die Behinderten-Hilfe nicht mehr die Privatsache der Angehörigen und einiger weniger ist, sondern zur staatlichen Aufgabe wurde, sind – in der Schweiz mit Hilfe der IV – eine grosse Zahl neuer Einrichtungen und Gebäude entstanden. Welches Leitbild stand dahinter? Wie gehen wir in Zukunft mit der bestehenden Bausubstanz um und wie planen wir neue Behinderten-Einrichtungen? Aus einem (sozial-)pädagogischen Ansatz entwickelt der Autor praktische Anleitungen für künftiges Bauen. Basierend auf dem Normalisierungsprinzip werden 'Muster' vorgestellt, die die wesentlichen Beziehungen zwischen Bau, Umfeld und Bewohnerinnen festlegen, aber auch einen grossen Spielraum für die architektonische Gestaltung offen lassen.