Durchsuchungen
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Der Titel des Buches erinnert an ein Ereignis im Leben der Autorin: eine Zellendurchsuchung. Denn wie viele andere ägyptische Schriftstellerinnen und Schriftsteller hat Latifa al-Sajjat vielfach in ihrem Leben mit der Polizei zu tun gehabt und sass schon mehrfach im Gefängnis. Die Schriftstellerin und Feministin nimmt diesen Vorgang zum Anlass, bei sich selbst eine Durchsuchung vorzunehmen. Sie stellt zusammen, was sie im Verlauf mehrerer Jahrzehnte mit und ohne autobiographische Absicht über sich geschrieben hat. Da sind verschiedene Texte – einer trägt den Titel 'Das Frauengefängnis', ein anderer 'Die Reise'. Da ist auch ein Romanprojekt. Da sind im Gefängnis abgefasste Schriften, und da ist schliesslich jene lange Passage, in der die Autorin die ersten vierzig Jahre ihres Lebens skizziert. Bei alldem kehren gewisse Daten immer wieder und zeigen deutlich die feste Einbindung Latifa al-Sajjats in die ägyptische Politik. Doch sie hat keine politischen Memoiren geschrieben. Im Gegenteil. 'Durchsuchungen' ist ein höchst persönliches, ja intimes Buch, in dem die Autorin versucht, sich über ihre verschiedenen Rollen klarzuwerden: diejenige der Frau und der Feministin, die der politischen Aktivistin, die der Ehefrau in zwei sehr unterschiedlichen Ehen und diejenige der Schriftstellerin.