Der Tod ist eine Maschine aus Eis
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Von Anfang an war der Tod das zentrale Thema im Werk Thomas Strittmatters, und so beginnt auch sein Roman 'Raabe Baikal' mit der Frage 'Wie arbeitet der Tod?' Eine Frage, die zu keiner Antwort führt, sondern sich selbst vervielfältigt und in immer wieder neuer Gestalt auftaucht. Gunna Wendt greift diese Facetten auf in ihrer Begegnung mit Leben und Werk des Autors, den sie persönlich gekannt hat. 'Autor zu sein, das ist mit Sicherheit so gefährlich, wie bei der Berufsfeuerwehr zu arbeiten', sagte er zu ihr in einem Gespräch über sein bisher unveröffentlichtes Theaterstück 'Gesualdo'. Diese Stück sowie der Roman 'Raabe Baikal', der Film 'Drachenfutter', Growing up in small town, Geschichtenerzähler, James' Café, Zeitmaschine und Virtuelle Begegnungen sind nur einige der Themen, mit denen sie sich dem Autor und seinen Fragen zu Leben und Tod annähert und in denen das Unbegreifliche seines frühen Todes präsent ist. Thomas Strittmatter, geboren 1961 in St. Georgen im Schwarzwald, gestorben 1995 in Berlin, hinterließ ein vielfältiges künstlerisches Werk: Theaterstücke, einen Roman, Erzählungen, Drehbücher, Zeichnungen und Gemälde. Nach dem Abitur hatte er zunächst an der Kunstakademie Karlsruhe Malerei studiert, daneben jedoch schon immer geschrieben. Bekannt wurde er durch seine Theaterstücke. Als die Uraufführung seines Erstlingswerkes 'Viehjud Levi' stattfand, war er gerade zwanzig Jahre alt. Es folgten 'Polenweiher' (1984) und 'Kaiserwalzer' (1986). 1990 erschien der Roman 'Raabe Baikal', der in viele Sprachen übersetzt wurde. Seine letzten Arbeiten waren die Drehbücher zu den Filmen 'Winckelmanns Reisen' (1990) und 'Auf Wiedersehen Amerika' (1994), in Zusammenarbeit mit Jan Schütte. Den gemeinsamen Film mit Didi Danquart 'Bohai Bohau' konnte er gerade noch fertigstellen. Thomas Strittmatter wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter 1984 der Ernst-Willner-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, 1989 der 'Kranich mit dem Stein' des Deutschen Literaturfonds und 1995 der Bayerische Filmpreis.