Banken, Erfolg und Finanzierung
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Die vorliegende Arbeit greift eine Fragestellung auf, die in der wirtschaftspolitischen Diskussion in Deutschland seit vielen Jahren einen Schwerpunkt bildet: das Verhältnis von Banken zu Industrieunternehmen. In der empirischen Forschung wurde dieses Thema trotz seiner ordnungspolitischen Bedeutung bislang kaum aufgegriffen. Ein Grund hierfiir ist sicherlich die Komplexität der Fragestellung, die Aspekte der Corporate Governance, der Bankbetriebslehre, der Theorie und Praxis der Unternehmenskontrolle, der Finanzinter mediation sowie der Ökonometrie in sich vereinigt. Die Frage, wie die Rolle der Banken in Deutschland zu beurteilen ist, muß vor dem Hinter grund des hiesigen Finanzsystems und der deutschen Unternehmensverfassung gesehen werden. Angesichts der wachsenden Internationalisierung der Wirtschaft gewinnen diese Themenbereiche an Relevanz. Beispielhaft sei auf die Zurückhaltung ausländischer institutioneller Anleger am deutschen Aktienmarkt verwiesen, die ihr Verhalten in der Regel mit Mängeln des hiesigen Corporate Governance-Systems begründen. Die vorliegende Arbeit liefert zu den genannten Themenkreisen einen wichtigen Beitrag, indem eine umfangreiche mikroökonomische Analyse des Verhältnisses von Banken zu Industrieunternehmen durchgeführt wird. Besondere Beachtung verdient hierbei die empirische Untersuchung der Bankeinflußpotentiale und der Relation dieser Potentiale mit dem Erfolg und der Finanzierung von Aktiengesellschaften aus der Industrie. Es werden Zusammenhänge deutlich, die sich sowohl in Jahresabschlußkennzahlen als auch in der Börsenperformance niederschlagen. Ein weiteres zentrales Ergebnis ist, daß die einzelnen Einflußpotentiale unterschiedlich einzuschätzen sind. Bemerkenswert ist ferner, daß die Einflußpotentiale derBanken mit Ausnahme der Bankverbindlichkeiten nicht durch Krisen kennzahlen von Unternehmen erklärt werden können.