Das Fremde und das Vertraute
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Zum ersten Mal wird das Phänomen Exotismus in den historischen Schnittpunkt von Musikwissenschaft und musikethnologischer Forschung des ausgehenden 19. Jahrhunderts gestellt. Die Abhandlung beschäftigt sich weniger mit der Kultur und Musik Ostasiens als mit der Vielfältigkeit und Ambivalenz ihrer abendländischen Rezeption im Zeitraum von 1870-1930. Zunächst werden Aspekte der Fremdwahrnehmung, des Eurozentrismus und Exotismus erörtert, vor allem die Neigung, das Fremde in das Raster des uns Vertrauten einzuordnen. Gegenstand des 1. Teiles ist die zum Jahrhundertbeginn vieldiskutierte Frage einer möglichen Synthese abendländischer Harmonik und ostasiatischer Melodik im Sinne einer kulturübergreifenden „Weltmusik“. Im 2. Teil werden anhand ausgewählter musikdramatischer Beispiele kompositionstechnische, anthropologische und kulturpsychologische Aspekte diskutiert, so etwa das in den jeweiligen Opern und Operetten vermittelte Menschenbild oder auch gesellschaftspolitische Facetten der Konfrontation unterschiedlicher kultureller Systeme. "Das Buch gibt auf vielfältige weise Anlaß, über das Verhältnis unserer Disziplin zur außereuropäischen Musik wie auch über alle Erscheinungsformen von 'Weltmusik' unserer Tage nachzudenken. Mit anderen Worten: ein aktuelles Buch." Österreichische Musikzeitschrift