Christian Gottlob Heyne's correspondence with Albrecht and Gottlieb Emanuel von Haller
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Der Briefwechsel zwischen Christian Gottlob Heyne (1729 - 1812), der große klassische Philologe, und Albrecht von Haller (1708 - 1777), der berühmte schweizer Universalgelehrte und Mediziner, gehört zu den bedeutenden Korrespondenzen des späten 18. Jahrhunderts. Äußerlich ist dieser Briefwechsel bedingt durch die räumliche Entfernung. Heyne war seit 1763 Professor in Göttingen, Albrecht von Haller, der 1836 einem Ruf nach Göttingen folgte, hatte 1853 Göttingen wieder verlassen, um in seine schweizer Heimatstadt Bern zurückzukehren. Bis zu seinem Tode blieb er aber Präsident der 1851 gegründeten Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen. Als Heyne 1770 die Nachfolge von Johann David Michaelis in der Direktion der „Göttingischen Gelehrten Anzeigen“ und die Nachfolge von Johann Philipp Murray als Sekretär der Königlichen Sozietät der Wissenschaften in Göttingen antrat, begann die Zeit des intensiven Briefwechsels zwischen ihm und Albrecht von Haller. Dieser Briefwechsel endet im Jahre 1777 mit dem Tode des berühmten schweizer Gelehrten, erhielt aber in der Korrespondenz mit dessen Sohn Gottlieb Emanuel eine Fortsetzung. Als dieser im Jahre 1786 stirbt, findet dieser Briefwechsel ebenfalls sein Ende. Albrecht von Haller ist ohne Zweifel einer der fruchtbarsten Korrespondenten des 18. Jahrhunderts. Davon zeugt die gewaltige Ansammlung der über 12.000 an ihn gerichteten Briefe, die jenen Teil von Hallers Nachlaß ausmachen, der heute in der Berner Burgerbibliothek aufbewahrt wird. Zum Inhalt haben sie vornehmlich den wissenschaftlichen Austausch, wie er im 18. Jahrhundert von den Gelehrten allgemein gepflegt wurde. Auch Haller war sich der wissenschaftlichen Bedeutung seiner Briefsammlung bewußt. Er begann daher selbst zahlreiche Briefe in lateinischer und deutscher Sprache in mehreren Bänden zu publizieren und eröffnete damit eine Tradition, in der noch heute die großen Editionen von Teilen seiner Korrespondenz stehen. Zu nennen sind hier vor allem seine Briefe an Johannes Geßner und die Korrespondenzen Hallers mit Charles Bonnet, mit Auguste Tissot, mit Horace-Bénédict de Saussure, mit Giovanni Battista Morgagni, Ignazio Somis und Marc Antonio Caldani. In diese Brief-Editionen reiht sich nun auch die Veröffentlichung der vorliegenden Korrespondenz Hallers mit Christian Gottlob Heyne ein. Sie ist, abgesehen von dem Briefwechsel Hallers mit Eberhard Friedrich von Gemmingen, die erste größere Edition, die der Korrespondenz des schweizer Universalgelehrten mit einem Deutschen gewidmet ist. Räumlich noch enger gefaßt liegt damit nun auch die erste größere Edition des Briefwechsels Hallers mit einem Göttinger Gelehrten vor. Die andauernde Beziehung zwischen Albrecht von Haller und Göttingen wird durch diesen Briefwechsel eindrucksvoll belegt. Dieser Briefwechsel, hervorragend und mustergültig ediert, ist durch Personen- und bibliographische Register sowie durch zahlreiche Anmerkungen für die weitere Forschung optimal aufbereitet. Ganz allgemein sind mit der vorliegenden Edition für die Wissenschafts- und Kulturgeschichte des späten 18. Jahrhunderts wichtige Quellen erschlossen.