Medizin im Brief
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Untersucht das medizinische Denken, Handeln und Streben des Nürnberger Arztes C. J. Trew. Ausgewertet wird vor allem dessen Korrespondenz , die er in seiner reichen Briefsammlung hinterlassen hat. Dabei wird erstmals ein theoretisches Modell zur medizinhistorischen Korrespondenzanalyse entwickelt und an einem konkreten Einzelfall erprobt. Durch die Auswertung parallel geführter Briefwechsel, die der Arzt mit Vertretern unterschiedlicher Heilergruppen führte, wird deutlich, wie relativ in einer Zeit persönliche Positionen einerseits und die Bewertung der fachlichen und sozialen Bedeutung eines Individuums andererseits in Abhängigkeit von seinen jeweiligen sozialen Kontakten sind. Vor dem Leser entfaltet sich überdies die Breite des ärztlichen Alltags und der medizinischen Ideenwelt im 18. Jh. Durch den Brückenschlag zwischen medizinhistorisch ausgerichteter Sozial- und Ideengeschichte werden Kernaussagen zur Medizin im Zeitalter der Aufklärung überprüft, teils revidiert und teils ergänzt.