Kunst-Wissenschaft um 1800
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In der neuen Publikation der Reihe »Lichtenberg-Studien« wird ein nicht-naturwissenschaftlich ausgerichtetes Werk des Göttinger Experimentalphysikers Georg Christoph Lichtenberg ins Blickfeld gerückt: die zwischen 1794 und 1799 publizierte »Ausführliche Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche«. Hans-Georg von Arburg zeigt in mehreren Schritten die Aktualität von Lichtenbergs Bildkommentaren in ihrer Zeit und arbeitet ihre Relevanz für eine Theorie des Bild-Text-Verhältnisses heraus. Da in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von einer Kunstwissenschaft mit historischen und formalen Analysestandards im heutigen Sinne noch keine Rede sein kann, wird Lichtenbergs Leistung auf dem Gebiet des Bildkommentars nicht nur am zeitgenössischen Stand des Wissens und Sprechens über Kunst gemessen, sondern ebenso am Diskurs von Aufklärungsästhetik und -anthropologie, etwa den Diskussionen um die Karikatur, den Debatten um das Verhältnis von Malerei und Literatur oder dem epochalen Phänomen der Physiognomik. Die Buchreihe vereint Arbeiten zur Literatur- und Kulturgeschichte von der Aufklärung bis hin zur Goethezeit, die in einer Beziehung zu dem Physiker und Philosophen Georg Christoph Lichtenberg stehen. Ziel der Reihe ist es, philologische und historische Grundlagen zur Erforschung der Aufklärung bereitzustellen.