Bücher gar hübsch gemolt
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Diebold Laubers Werkstatt für volkssprachige illustrierte Handschriften im elsässischen Hagenau (ca. 1420-70) ist ein wichtiger Zeuge für die Veränderungen im Literaturbetrieb des 15. und 16. Jahrhunderts, vergleichbar nur mit dem aktuellen Wandel der Medienlandschaft. Ausgehend von den Lauberschen «Bestsellern», den Historienbibeln, ermöglicht es die interdisziplinäre Zusammenführung literatur-, kunst-, frömmigkeits-, produktions- und rezeptionsgeschichtlicher Aspekte und Methoden erstmals, das wissenschaftliche Konstrukt der Lauberwerkstatt jenseits stilkritischer Einordnungen konkret zu fassen. Damit sind neue Kriterien für Zu- und Abschreibungen von Handschriften sowie für deren textkritische Bewertung gewonnen. Mit Diebold Lauber zeigt sich erstmals in der Geschichte der deutschen Literatur die Bedeutung des 'Verlegers' für die Produktion und Rezeption volkssprachiger Literatur, und zwar lange bevor die Frühdrucker/Verleger wieder ähnliche Wege beschritten.