Paris en vers
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Die moderne Großstadt überfordert aufgrund ihrer Unüberschaubarkeit den literarischen Beschreibungsdiskurs. Weich widmet sich am Beispiel der Metropole Paris und ihrer Darstellung in der Versdichtung ab Baudelaire der Frage, welche Strategien gerade die Kleinform der Lyrik entwickelt, um das sich seiner Beschreibung prinzipiell Entziehende gleichwohl zu fassen. Unter Bezugnahme auf kulturgeographische, kognitive, semiotische und rhetorische Konzepte der Lesbarkeit der Stadt wird eine Praxis nachgewiesen, die die Komplexität der Großstadt zum einen semantisch reduziert, zum anderen aber auch auf pragmatischer Ebene durch die Dynamisierung von Wahrnehmungs- und Sprechsituation zu erhalten sucht. Drei thematische Fallstudien zeigen abschließend unterschiedliche ideologische Funktionalisierungen des Gelingens bzw. Scheiterns der semantischen Fixierung von Paris. Das Eingangskapitel stellt ein systematisches Analysemodell für lyrische Texte vor und schafft praktische Orientierung in der Methodik der Gedichtanalyse.