Der dörfliche Bodenübernahmevertrag (nongcun-tudi-chengbao-hetong) in der VR China
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Die chinesische Landwirtschaft stand zunächst im Fokus der 1978 eingeleiteten Reform- und Öffnungspolitik in der Volksrepublik China. Kern der Reformen war neben einer Umgestaltung des Preissystems für landwirtschaftliche Produkte vor allem die Einführung des so genannten „Haushaltsverordnungssystems“ - also die Verlagerung wesentlicher Produktionsaktivitäten von der Ebene des Kollektivs auf diejenige des Bauernhaushalts unter Beibehaltung des Kollektiveigentums an Produktionsmitteln. Diese Reform zog spektakuläre Erntezuwächse in der ersten Hälfte der 80er-Jahre nach sich. Seit Mitte der 80er-Jahre jedoch ist die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion durch Stagnation gekennzeichnet. Eine Reihe struktureller Probleme in der chinesischen Landwirtschaft trugen (und tragen) hierzu bei: Mangel langfristiger Investitionen durch die Bauernhaushalte, Verlust an Ackerboden, Kleinstparzellierung, ineffiziente Bodenallokation etc. In dieser Arbeit wird der Nachweis geführt, dass diese Strukturprobleme im Kern eine Property Rights-Problematik darstellen. Durch die Untersuchung der rechtlichen Ausgestaltung des dörflichen Bodenübernahmevertrages als dem Kernstück des Haushaltsverantwortungssystems wird dem Leser darüberhinaus ein umfassender Einblick in die Produktions- und Rechtsverhältnisse der chinesischen Landwirtschaft ermöglicht.