Zwischen Tradition und Instruktion
Autoren
Mehr zum Buch
Ein reiner Frauenberuf war die Geburtshilfe vor noch nicht allzu langer Zeit. Mitte des 18. Jahrhunderts jedoch begann sie sich zu einer männlich dominierten, medizinischen Wissenschaft zu entwickeln. So übernahmen 1751 Ärzte den Unterricht für Hebammen und Medizinstudenten am Göttinger Entbindungshospital und läuteten damit eine neue Zeit ein. Wie aber erging es den Hebammen in dieser Zeit? Zwei Merkmale prägten die Phase des „traditionalen Berufs“ vor allem: das Einsetzen eines regulären Hebammenunterrichts und die Entstehung der wissenschaftlichen Geburtshilfe. Auf der Suche nach den Anfängen beider Entwicklungen gelangt man unweigerlich in die Universitätsstadt Göttingen. Hier nämlich befand sich der erste akademische Lehrstuhl für Geburtshilfe, und zugleich wurde mit ihm 1751 auch eine der ersten deutschen Hebammenschulen ins Leben gerufen. Weitere Kennzeichen des Untersuchungszeitraums sind die offizielle Anstellung der Geburtshelferinnen durch die Obrigkeit, denn zuvor war dies eine reine Frauenangelegenheit, sowie die Tatsache, daß ihre Tätigkeit keineswegs ein tagesfüllender Beruf mit festen Arbeitszeiten war. Ausführlich widmet sich die Autorin diesen vier Faktoren, und zeigt auf, welche Frauen diesen ungewöhnlichen Beruf ergriffen, was sie mit ihrer Entscheidung auf sich nahmen und wie ihr Leben im Dienst an anderen Frauen verlief. Die Studie spürt die Spannung zwischen offizieller Darstellung und tatsächlicher Entwicklung auf und entdeckt so ein Stück vergessenen Frauenlebens. Literatur zum Thema Arbeit und Leben im Schmerse-Verlag, Göttingen: Abel, Susanne: Bremer Schausteller 1945-1985. Zum Wandel von Arbeit und Leben. ISBN 3-926920-01-7. Hampe, Henrike: Zwischen Tradition und Instruktion. Hebammen im 18. und 19. Jahrhundert in der Universitätsstadt Göttingen. ISBN 3-926920-23-8. Kothe, Marion: Innerdörfliche Integration. Zur Bedeutung von Ehe und Vereinsleben auf dem Lande. ISBN 3-926920-17-3. List, Annette: Die Industrialisierung der Landwirtschaft zwischen 1850 und 1930 im Raum Hannover - Braunschweig. ISBN 3-926920-16-5. Mann, Iris: Existenzgründerinnen in Ost- und Westdeutschland. Rahmenbedingungen und Einschätzungen des kommunikativen Verhaltens. ISBN 3-926920-22-X. Nagel, Thomas: Die Fabrikarbeiter im Standardwerk Bevensen. Werksgeschichte und Arbeiterkultur 1945-1967. ISBN 3-926920-18-1. Schwibbe, Gudrun (Hg.): Übergänge. Studenten aus der ehemaligen DDR berichten über ihren Studienbeginn in der Bundesrepublik. ISBN 3-926920-09-2. Siedbürger, Günther: Die Lokhalle und ihre Eisenbahner. Werksgeschichte und Arbeiterkultur in Göttingen 1855-1945. ISBN 3-926920-14-9. Literatur zu frauenspezifischen Themen im Schmerse-Verlag, Göttingen: Brix-Leusmann, Ila, Ulla Lüthje und Bärbel Kern: „Das alles bin ich“. Ein Projekt kommunaler emanzipatorischer Mädchenarbeit. ISBN 3-926920-06-8. Hampe, Henrike: Zwischen Tradition und Instruktion. Hebammen im 18. und 19. Jahrhundert in der Universitätsstadt Göttingen. ISBN 3-926920-23-8. Mann, Iris: Existenzgründerinnen in Ost- und Westdeutschland. Rahmenbedingungen und Einschätzungen des kommunikativen Verhaltens. ISBN 3-926920-22-X. Spieker, Ira: Bürgerliche Mädchen im 19. Jahrhundert. Erziehung und Bildung in Göttingen 1806-1866. ISBN 3-926920-05-X.