Gesundheitssoziologie

In allen hochentwickelten westlichen Gesellschaften wächst der Anteil der Bevölkerung mit sozialen Belastungen, psychischen Leiden und körperlichen Krankheiten. Offensichtlich sind die kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Lebensbedingungen für viele Menschen nicht „gesund“ zu bewältigen. In diesem Buch werden sozialwissenschaftliche Theorien vorgestellt, die sich mit Gesundheit und Krankheit beschäftigen. Dabei steht eine interdisziplinäre Sichtweise im Vordergrund. Theoretische Ansätze aus Soziologie, Psychologie und Gesundheitswissenschaft werden erläutert. Allen liegt die Annahme zugrunde, dass physiologische, psychische und soziale Faktoren zusammenwirken. Die Theorien konzentrieren sich auf die Wechselbeziehungen zwischen Belastung, Bewältigung und Gesundheit. Aus ihnen lassen sich Strategien ableiten, um das für die Gesundheit relevante Verhalten, die entscheidenden Umweltbedingungen und die Strukturen des Gesundheitssystems zu beeinflussen. Als Gesundheit wird der Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person bezeichnet, der gegeben ist, wenn ein Mensch sich in den physischen, psychischen und sozialen Dimensionen seiner Entwicklung in Einklang mit den inneren und äußeren Anforderungen befindet. Gesundheit ist beeinträchtigt, wenn sich innere oder äußere Anforderungen ergeben, die von einem Menschen in der jeweiligen Situation nicht erfüllt oder bewältigt werden können. Inhalt Vorwort 1. Bedingungen für Gesundheit und Krankheit 1.1 Personale Bedingungen für Gesundheit und Krankheit 1.2 Der Einfluss der ökonomischen und sozialen Lebenslage 1.3 Der Einfluss des Gesundheitssystems 2. Gesundheit und Krankheit als Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung 2.1 Lern- und Persönlichkeitstheorien 2.2 Stress- und Bewältigungstheorien 2.3 Sozialisationstheorien 2.4 Interaktions- und Sozialstrukturtheorien 2.5 Public-Health-Theorien 3. Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention 3.1 Konzept einer integrativen Theorie von Gesundheit und Krankheit 3.2 Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention als Interventionsstrategien 4. Strategien der Veränderung des Gesundheitsverhaltens 4.1 Stärkung individueller Kompetenzen durch Gesundheitserziehung 4.2 Stärkung der Kompetenz zur Krankheitsbewältigung 4.3 Stärkung der Rolle als Konsument von Gesundheitsleistungen 5. Strategien der Veränderung der Gesundheitsbedingungen 5.1 Förderung von unterstützenden sozialen Netzwerken 5.2 Gesundheitsentwicklung im kommunalen Raum 5.3 Gesundheitsentwicklung in sozialen Organisationen 6. Gesundheitsförderung als Paradigma der Gesundheitspolitik 6.1 Gesundheitspolitik als Erzielen von Gesundheitsgewinn 6.2 Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsprofessionen Literaturverzeichnis