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Jan Strümpel untersucht die Theaterstücke von George Tabori im Kontext der "Holocaust-Dramatik" in Deutschland und deren 'Unsagbarkeit'. Das Leiden eines Holocaust-Opfers kann nicht von Schauspielern nachgeahmt werden; der Botenbericht im Drama macht das 'Unsagbare' nicht sagbar. Tabori, geboren 1914, stellt in seinen Werken das Gedächtnis an die Vernichtung der europäischen Juden in den Mittelpunkt. Sein bedeutender Beitrag zum zeitgenössischen Theater ist eng mit seinem Lebensthema verbunden: der Versinnlichung und Vergegenwärtigung des Holocaust auf der Bühne. Welche dramatischen Strukturen können den Genozid und seine Folgen thematisieren? Tabori, geprägt von Brecht und Beckett, entwickelte mit "Die Kannibalen" (1968/69) und besonders mit "Mein Kampf" (1987) Formen der theatralen Umsetzung, die die Grenzen der Darstellbarkeit hinterfragen. Er thematisierte die Erkenntnis- und Darstellungsprobleme als Ausgangspunkt seiner Stücke. Anstatt Geschichtsdramen zu schreiben, kreierte er Erinnerungs-Spiele, die sowohl persönlich als auch ästhetisch überzeugende Antworten auf das lange dominierende Postulat bieten, dass eine Fiktionalisierung des Schrecklichen den Opfern gegenüber eine Sünde sei. Strümpel analysiert Taboris Werke im Rahmen der Debatten über Gestaltungstabus und Kunst 'nach Auschwitz'.
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Vorstellungen vom Holocaust, Jan Strümpel
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- Erscheinungsdatum
- 2000
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