Vom Wildstrom zur Trockenaue
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Vielerlei Eingriffe haben die Auenlandschaft des südlichen Oberrheins zwischen Basel und Breisach umgestaltet. Durch Tullas Rheinkorrektion und den Bau des Rheinseitenkanals wurde eine großartige Wildstromlandschaft drastisch verändert. Die Begradigung des Rheins und seine Kanalisierung in einer Betonrinne hinterließen einen „Restrhein“, der nur noch einen kleinen Teil der ursprünglichen Wassermenge führt. Ohne ausreichende Dynamik und Nachschub an alpinem Geschiebe sowie infolge der Grundwasserabsenkung fielen einstige Auenbereiche trocken. Tiere und Pflanzen der offenen, trockenen Wildstromaue konnten sich so erhalten und ausbreiten. Aus ihrem Schattendasein trat diese „Steppe am Oberrhein“ mit den Planungen zur Hochwasserrückhaltung und den gemeinsamen Bemühungen von Naturschutz, Wasserwirtschaft und anderen fachlichen Belangen im Zuge des Integrierten Rheinprogramms. Zahlreiche Experten befassten sich daraufhin mit der Inventarisierung dieses Lebensraums und stellten dabei höchst seltene und wertvolle Biotoptypen mit einer Fülle bemerkenswerter Tier- und Pflanzenarten fest. Insbesondere die Insektenwelt zeichnet sich durch eine Artenvielfalt aus, die in Deutschland einmalig ist. Der vorliegende Band beleuchtet auf eindrucksvolle Weise Landschaftsgeschichte, Gewässerkunde, Tier- und Pflanzenwelt sowie die zukünftige Entwicklung dieses Oberrheinabschnitts. Hochwasserschutz und die Erhaltung wertvoller Biotope werden dabei nicht als ausschließende Ziele betrachtet. Die reich bebilderten Beiträge machen die Vielfalt und Einzigartigkeit der „Trockenaue“ deutlich und geben wertvolle Entscheidungshilfen für den weiteren Planungsprozess.