Unerforschtes Land
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Sportaktivitäten gehören für die meisten Jugendlichen zu den „Selbstverständlichkeiten des Alltags„ und die Beteiligung am Sport ist zu einer „jugendspezifischen Altersnorm“ geworden. Wer nicht Sport treibt, läuft Gefahr, zum Außenseiter zu werden. Dieses Bild des Jugendsports ist weit verbreitet und wird durch Jugenduntersuchungen und Jugendsportstudien gestützt. Wie aber sieht es mit dem Sport der Jugendlichen in ländlichen Regionen aus? Haben diese Jugendlichen dieselben Zugangschancen zum Sport und dieselben Wahlmöglichkeiten im Sport wie die Jugendlichen in der Stadt? Oder treten die zu beobachtenden Stadt-Land-Disparitäten auch in einer sportlichen Benachteiligung der Land-jugendlichen in Erscheinung? Der vorliegende Band stößt in eine Forschungslücke, deren Bearbeitung dringend anstand. Obwohl die Jugend auf dem Land keine Minderheit darstellt, wurde sie in der Forschung weitgehend vernachlässigt. Auch über die Sportbeteiligung der „Landjugendlichen" ist noch kaum etwas bekannt. Diese Bearbeitung des Themas erfolgt in einem sozialisationstheoretischen Bezugsrahmen: Vor der Folie der zu konstatierenden Stadt-Land-Disparitäten in den Lebenslagen von Jugendlichen werden zunächst, auf einer deskriptiven Ebene, die Sportengagements der Landjugendlichen in verschiedenen sozialen Kontexten beschrieben. Im Anschluss daran wird die sportbezogene Sozialisation im Einzelnen verfolgt: als Sozialisation zum Sport und als Sozialisation durch Sport. Die Untersuchung schließt mit begründeten Empfehlungen zur Förderung des Jugendsports in ländlichen Regionen ab.