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Die Marwāniden von Diyār Bakr

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Von den kurdischen Emiraten des elften Jahrhunderts ist vor allem das der Marwâniden von Bedeutung, da es die verstärkte Wanderung jenes Volkes nach Westen einleitete - eine Entwicklung, die letztlich Diyâr Bakr zu einem Zentrum des kurdisch bewohnten Gebietes werden ließ. Während der damaligen politisch instabilen Verhältnisse führte die Unabhängigkeit einiger Fürstentümer zu wirtschaftlichem Aufschwung und kultureller Blüte in den jeweiligen Regionen. Die Reichtümer blieben im Lande und wurden beispielsweise von den Marwâniden wieder vor Ort in die militärische Verteidigung, den Ausbau der Verkehrswege oder in die Verbesserung der Wasserversorgung investiert. In Diyâr Bakr konnten nun armenische bzw. syrische Christen und die Kurden ihren politischen Einfluß sowie ihr kulturelles Leben entfalten. Damit stellten sie die dominierende Position der alten arabischen Oberschicht in Frage. Vorwiegend in der ersten Hälfte des elften Jahrhunderts begünstigten sowohl die äußeren Bedingungen als auch das politische Handeln der Marwânidenherrscher den Aufstieg jener Dynastie. Vor allem die Außenpolitik der ägyptischen Fâtimiden zielte auf die Erhaltung unabhängiger Fürstentümer in al-Gazîra. Für Byzanz hatte es sich als sinnvoll erwiesen, das Bestehen der muslimischen Nachbaremirate zu akzeptieren und sie als Pufferstaaten in das System der eigenen Grenzsicherung mit einzubeziehen. In der vorliegenden Arbeit wird die Bedeutung jenes Feudalstaates für die kurdische und islamische Geschichte hinsichtlich der genannten Aspekte (Entwicklung von Bevölkerungsstruktur, Wirtschaft, Kultur und Politik) zu einem großen Teil anhand bislang unveröffentlichter Quellen aus dem Département des manuscrits, division des manuscrits orientaux de la Bibliothèque Nationale de France sowie der Section arabe de l'Institut de recherche et d'histoire des textes, Paris, untersucht.

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