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Mittelalterliche Briefe in deutscher Sprache werden oft als unpersönlich und stereotyp wahrgenommen. Diese Arbeit widerlegt dieses Vorurteil und zeigt, dass die untersuchten deutschsprachigen Briefe des Mittelalters eine entwickelte Briefkunst und -kultur in der Volkssprache belegen, die neben lateinischen Briefen bestehen kann. Liebesbriefe, religiöse und kulturprogrammatische Briefe sowie Briefe im Roman verdeutlichen, wie Autoren gezielt die Merkmale des Briefs nutzen. Im religiösen Kontext wird der personale Bezug der Mitteilung hervorgehoben, was die Bedeutung des Individuums im religiösen Leben der Zeit dokumentiert. Andere Autoren verwenden den dialogischen Charakter der Briefform, um die Aktualität ihrer kulturellen Programme zu betonen. Liebesbriefe bieten eine besondere Form der Gesprächssimulation: Die direkte Ansprache an den geliebten Partner verwandelt das Lesen in ein unmittelbares Liebeserlebnis. Trotz der Annahme von „Unfreiheit“ im mittelalterlichen Brief nehmen Liebesbriefschreiber formale Freiheiten in Anspruch und verzichten teilweise auf konventionelle Strukturen. Insgesamt wird ein neues Bild vom deutschen Brief im Mittelalter gezeichnet, das die Vielfalt und Kreativität dieser Textsorte betont.
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Briefe im Mittelalter, Christine Wand Wittkowski
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2000
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