Leben in zwei Kulturen
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Im Imperium der Zaren, das schon längst kein russisches mehr war, sondern sich zum Vielvölkerreich entwickelt hatte, kam es zu mannigfaltigen Kontakten zwischen den Kulturen von Einwanderern, der durch Unterwerfung Eingegliederten und der ursprünglichen ostslawischen Bevölkerung. Aus der Fülle solcher Beziehungen und Einflüsse rücken die Autoren des Sammelbandes die Aufnahme von Elementen der russischen Kultur durch verschiedene nicht-ostslawische Völker ins Zentrum ihrer Untersuchungen. Dabei geht es ihnen nicht nur um die sogenannte Hochkultur und die Reflexionen von Angehörigen verschiedener Völker über Wünschbarkeit und Gefahren der Akkulturation. Vielmehr spüren sie auch Akkulturationsphänomenen im Alltag nach. So machen sie deutlich, wie sich die überlieferten Kulturen der Minderheiten im europäischen Russland einerseits und der autochthonen Mehrheiten an der Peripherie des Reiches andererseits durch Kontakt mit der Titularnation des Reiches veränderten und doch ihre Eigenständigkeit bewahrten.