Ackerbau in der Kulturlandschaft
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Seit 1989 koordiniert das Forschungs- und Studienzentrum Landwirtschaft und Umwelt der Universität Göttingen das interdisziplinäre INTEX-Projekt. Auf insgesamt 60 ha Versuchsfläche werden Anbausysteme der Pflanzenproduktion von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen auf landwirtschaftliche und ökologische Fragestellungen hin untersucht. Anders als statische, fest geplante Dauerversuche ermöglicht das INTEX-Projekt eine dynamische Weiterentwicklung der Produktionsweisen, einerseits um die reale Agrarproduktion innerhalb der politischen Rahmenbedingungen abzubilden, andererseits um gewonnene Erkenntnisse in die Bewirtschaftung mit einzubinden. Unter dem Titel Ackerbau in der Kulturlandschaft - Funktionen und Leistungen wurde im Dezember 2000 ein Bericht vorgestellt der die jüngsten Ergebnisse dieses Forschungs- und Entwicklungsvorhabens in Buchform zusammenfasst und analysiert. Im Mittelpunkt stehen Forschungsergebnisse aus der Fakultät für Agrarwissenschaften sowie der Biologischen und der Forstwissenschaftlichen Fakultät, die in einem Zeitraum von 4 - und teilweise bis zu 9 Jahren - Jahren zusammengetragen worden sind. Am Beispiel eines intensiven Ackerbaustandortes im Leinetal und eines eher weniger ertragreichen Gebietes im Hügelland wurde die Qualität verschiedener Formen der Landnutzung in zwei Landschaftsräumen Südniedersachsens untersucht. Die Anbausysteme beinhalten sowohl die ordnungsgemäße Wirtschaftsweise nach guter fachlicher Praxis, als auch Merkmale des Integrierten Pflanzenbaus. Die Intensität der Bodenbearbeitung ist ebenfalls ein zentrales Gestaltungselement der Anbausysteme. Die Begriffe Funktion und Leistung stehen aus Sicht des Forschungs- und Studienzentrums Landwirtschaft und Umwelt für die Anforderungen an die moderne Landwirtschaft auf der einen, und die Resultate der landwirtschaftlichen Tätigkeit auf der anderen Seite. So kann man als eine Leistung sowohl einen hohen Ertrag als auch eine funktionierende Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren oder einen effizienten Energieeinsatz sehen. Leistungen, die bisher monetär nicht zu bewerten sind, können mit Indikatoren beschrieben werden, deren Anwendung und Aussagen in einigen Beiträgen diskutiert werden. Das Projekt wurde für neun Jahre vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert. Mit Unterstützung durch die Niedersächsische Landesregierung und die Europäische Union ist derzeit ein Weiterbetrieb gesichert.