Jean-Philippe Rameau, "Abaris, ou Les Boréades" - vérités également ignorées et interressantes tirées du sein de la nature ; Interpretation der tragédie lyrique parallel zur metaphysischen Lehre vom corps sonore
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Jean-Philippe Rameaus Schaffen umfasst gleichermaßen Bühnenkompositionen wie Schriften zur Musiktheorie. Das zeitgenössische Publikum feierte seine Musik, die sich zur Tradition der französischen Klassik bekannte, mit triumphalen Erfolgen und umkämpfte sie in ästhetisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Dennoch blieb die letzte Tragédie lyrique Abaris, ou Les Boréades (1762) zunächst unaufgeführt. Mit Projekten zur Realisation dieses bedeutenden musikgeschichtlichen Dokumentes im 20. Jahrhundert erhoben sich Fragen nach einer adäquaten Interpretation. Diese Untersuchung widmet sich dem Aspekt, inwieweit das theoretische Denken des Komponisten für die Auslegung des Bühnenwerkes Aufschluss geben kann. Dabei stützt sie sich auf dessen Tendenz zu kosmologischer Verallgemeinerung, die in den späten Abhandlungen verstärkt zutagetritt und im letzten Musiktraktat Vérités également ignorées et interressantes tirées du sein de la nature (1764) kulminiert. Der Autor: Bernhard M. Strunz, Dr. phil., Jahrgang 1958, Studium der Schulmusik an der Musikhochschule München, Philosophie an der Hochschule für Philosophie S. J., München, und von 1994 - 1998 Musikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen. Seit 1989 Tätigkeit als Gymnasiallehrer für Musik. Von 1998 - 2000 Auslandsschuldienst an der Deutschen Schule Santiago, Chile. Diese Dissertation wurde von Prof. Dr. Fritz Reckow bis zu dessen Tod im Jahre 1998 betreut und zwei Jahre später bei Prof. Dr. Helmut Schneider an der Universität des Saarlandes abgeschlossen.