Paul Goyard

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Der Pariser Künstler Paul Goyard dokumentierte während seiner Inhaftierung im KZ Buchenwald die Schrecken des Lagers in etwa 300 künstlerischen Skizzen. Diese authentischen Dokumente sind ein seltener Beitrag zur visuellen Überlieferung der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Zwischen 1944 und 1945 hielt Goyard mit Bleistift auf Fragmenten gebrauchter Papiere die Lebenssituation im Lager fest, darunter die Baracken und die vom Terror gezeichneten Menschen sowie die Toten. Obwohl die Befreiung des Lagers einen tiefen Einschnitt darstellt, spiegelt sich dieser nicht direkt in seinen Skizzen wider; das Sujet und der Stil bleiben nahezu unverändert. Das Bewusstsein von Freiheit ist jedoch in der Intensität seiner zeichnerischen Aktivität und der Vielfalt der Motive erkennbar. Nach dem Krieg schuf Goyard zusammen mit José Fosty, einem ehemaligen Lagergefährten, ein Diorama des KZ Buchenwald, das auf Wanderausstellungen gezeigt wurde. Die Skizzen gerieten jedoch in Vergessenheit, bis sie 1997 durch Maurice Eyben, einen weiteren ehemaligen Häftling, in die Sammlung der Gedenkstätte Buchenwald gelangten. Erstmals werden nun 100 Blätter, ergänzt durch einen Erinnerungsbericht von Fosty und biographische Dokumente, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.