Deutschland, Frankreich und die Mosel
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Der Ausbau der Mosel zur Großschifffahrtsstraße und die Regelung der Saarfrage waren die wichtigsten Themen, die das deutsch-französische Verhältnis bis zur vertraglichen Lösung am 1. Januar 1957 bestimmten. Beim Ausbau der Mosel ging es um die Verfügbarkeit von Kohle und Erz als Grundlage der Schwerindustrie und Motor der technischen Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Die Verfügungsgewalt über die hochwertige Kohle des Ruhrgebiets und die lothringischen Erzlagerstätten führte zu kriegerischen Konfrontationen. Sie begründete aber auch die europäische Integration, die mit der Montanunion ihren Anfang nahm. Weil sie die bedeutenden Montanregionen Europas miteinander verband, geriet die Mosel in das Spannungsfeld der nationalen deutschen und französischen Politik. Die Studie geht nach einem historischen Abriss ausführlich auf die Ausbaubestrebungen der Mosel zur europäischen Wasserstraße in den fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts ein. Sie verdeutlicht die wirtschaftliche und politische Verflechtung der mitteleuropäischen Montanregionen und wirft anhand der einschlägigen Akten ein Licht darauf, wie mühsam sich der von Robert Schuman und Konrad Adenauer gewollte Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich im Einzelnen gestaltete.