Ein Vernunftehe
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Die letzten zehn Jahre haben das Gesicht Europas verändert: Deutschland ist wiedervereinigt, seine Einwohnerzahl ist gestiegen und sein wirtschaftliches Potential hat sich vergrößert. Gleichzeitig ist die sowjetische Bedrohung verschwunden, die als eine wesentliche Voraussetzung für die westeuropäische Einigung galt. Diese radikalen Veränderungen haben auch die deutsch-französischen Beziehungen beeinflusst. Deutschland befindet sich in der geographischen Mitte Europas und braucht Frankreich nicht mehr zur Wiederherstellung seiner Einheit oder zur Garantie seiner Sicherheit. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hat sich der Charakter der außergewöhnlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern normalisiert. Gleichwohl bleiben sie die Garanten der europäischen Einigung, die ohne ihre enge Kooperation nicht fortschreiten kann. Die Entwicklung dieser Situation wird von namhaften Experten in dem Sammelband erläutert, einer Dokumentation des deutsch-französischen Kolloquiums der Friedrich-Ebert-Stiftung, das vom 4. bis 6. November 1999 in Saarbrücken stattfand.