Fischer in Frankfurt
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Die politische Karriere Joschka Fischers ist ein gesellschaftliches Crossover, wie dieses Land kaum ein zweites kennt: vom sozialen Außenseiter zum Außenminister der Bundesrepublik Deutschland. Dieser Werdegang in eine Spitzenfunktion des Staates ist mindestens so erklärungsbedürftig wie die Existenz von Fotos, die mit dem Bild eines Ministers nicht in Einklang zu bringen sind. Fischer personifiziert zwei ganz unterschiedliche Seiten der bundesdeutschen Geschichte: auf der einen Seite den Bruch mit der NS-Generation, den Angriff auf den Staat und die Ablehnung des Parlamentarismus, auf der anderen Seite die Vitalität des parlamentarischen Systems, die Integrationsfähigkeit des Parteien- und die Relegitimierung des Verfassungsstaates. Dazwischen liegen rund dreißig Jahre, Jahre der Abrechnungen, Kämpfe und Konflikte, aber auch solche der Veränderung, Entspannung und Aussöhnung.