Das Kochbuch für den Mann

Zu Beginn darf man sich nicht zu viel vornehmen. Wer meint, als erstes ein - sagen wir einmal - Hummer-Soufflé zaubern zu müssen, der kann nur eine Bauchlandung erleben, (Die legen im übrigen bei den heiklen Soufflés auch geübte Köche immer wieder mal hin.) Auch wer fliegen lernt, fängt schließlich nicht im Tornado an. Aus diesem Grund steht hier als erstes ein Ei, ein schlichtes Spiegelei, auf dem Programm - womit der jahrtausendealte Streit, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei, zumindest hier zu Gunsten des Eis entschieden wird. Beim Einkauf von Eiern zu beachten: Ob ein Ei frisch oder ältlich ist, erkennt man schlimmstenfalls erst beim Aufschlagen. Wenn der Dotter nicht mehr rund und fest ist und Eiweiß und Eigelb flach auseinanderfließen, ist das Ei alt und kann - falls es nicht schon schlecht riecht - nur noch verzehrt werden, wenn es beim Backen völlig durchgegart ist oder hart gekocht. Auch mit dem Wassertest ist festzustellen, ob ein Ei schon zu lange gelagert ist: Man lege das Ei in einen Topf oder eine Schüssel mit Wasser; wenn es sich aufstellt oder gar oben schwimmt, ist das ein Zeichen, daß im Laufe der Zeit zuviel von der Flüssigkeit verdunstet ist. Aber wer stellt sich schon in ein Geschäft und legt jedes Ei ins Wasser? Es ist also besonders wichtig, daß man sich eine Einkaufsquelle für Eier sucht, auf die man sich verlassen kann. Das kann ein Supermarkt sein, in dem so viele Eier verkauft werden, daß immer frische Ware nachkommt, oder es kann immer derselbe Händler auf einem Wochenmarkt sein, bei dem gegebenenfalls auch eine Reklamation möglich ist. Es ist auf jeden Fall gut, immer nur wenige Eier zu kaufen und diese im Kühlschrank zu lagern. Spiegeleier Zutaten: 2-3 frische Eier l Teelöffel Butter oder l Eßlöffel Öl (je nach Vorliebe Pflanzenöl oder gutes Olivenöl) Salz Zubereitung: In einer Pfanne das Fett auf höchster Stufe (= 3) erhitzen, aber kurz: es darf nicht zu rauchen anfangen! Dann sofort um eineinhalb Stufen herunterschalten bzw. die Gasflamme reduzieren. Nun die Eierschalen nacheinander mit einem kurzen, festen Schlag am Pfannenrand aufschlagen, den Inhalt in die Pfanne gleiten lassen und bei mäßiger Hitze braten. Wenn das Eiweiß gestockt, also ganz weiß ist, leicht salzen; auf dem Eigelb machen Salzkörner unschöne weiße Flecken. Die Temperatur, bei der das Eigelb gerinnt, liegt immer um acht Grad höher als beim Eiweiß. Wer also auch das Eigelb fester haben möchte, sollte mit einem Schieber das Ei wenden und auch die Oberseite braten, wie es in amerikanischen Filmen des öfteren zu sehen ist. Zu den Spiegeleiern passen am besten Spinat und/oder Bratkartoffeln. Spinat ist tiefgekühlt in sehr guter Qualität zu haben. Das Rezept für Bratkartoffeln kommt später.