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Penny Yassour, Echolalia

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Die israelische Künstlerin Penny Yassour, Jahrgang 1950, lebt und arbeitet im Kibbuz Ein Harod Ihud. Der Titel ihrer documenta-Arbeit „Mental Maps - Unvoluntary Memory“ kann als übergreifendes Thema ihres künstlerischen Interesses verstanden werden. Auch die im Kasseler Kunstverein gezeigte Arbeit beschäftigt sich mit dem unfreiwilligen Erinnerungsvermögen und benutzt als konzeptuellen Rahmen das Prinzip der „mentalen Landkarten“. Penny Yassour beschreibt ein Trauma: Der Einzelne wird plötzlich von der Masse vorgeführt, aber ohne konkrete Anklagepunkte, in einer Art, die makaber karnevaleske Züge trägt. Der Titel der Ausstellung „ECHOLALIA“ beschreibt diesen seltsamen Zustand noch einmal auf anderer Ebene: „ECHOLALIA“ ist der Name einer Krankheit, ein Symptom von Autismus. Der Kranke lallt und wiederholt besessen dieselben Wörter, die aber für andere keinen Sinn machen. Es gibt keine Verständigung, die Sprache versagt. Penny Yassour stellt die Frage nach dem Moment, in dem Geschichte, Erinnerung und Gegenwart eins werden und sich die Gleichzeitigkeit aller existenziellen Ebenen herstellt. Die so angehaltene Zeit entwickelt ein „in between“, einen atemlosen Zustand von Fragen nach den persönlichen und gesellschaftlichen Bezügen, nach der Verantwortung für das eigene Befinden und Handeln. In diesem Sinne hat dieser Moment politische Bedeutung. Das „Dazwischen“ wahrnehmbar und handhabbar zu machen heißt, einen Weg zwischen den verschiedenen Ebenen des Bewusstseins und des Unterbewusstseins zu bahnen, als Bewegung in Raum und Zeit. Penny Yassour arbeitet mit „modernen“ Materialien und aktuellen industriellen Technologien, weil sie unsere Zeit, Kultur und soziale Struktur ausmachen. Sie stellt sie in Relation zu fiktionalen Situationen. Durch die Verschiebung zwischen den realen, industriellen Komponenten und der fiktionalen Erzählung entstehen Metaphern, die es dem Menschen ermöglichen, sich in Beziehung zu verschiedenen Kontexten zu setzen, die mit Erinnerung und Geschichte aufgeladen sind. „Mir geht es um Erinnerung, aber nicht als eine, die Vergangenheit meint, sondern eine, die ein aktives Element der Gegenwart ist. Das bedeutet, sich in einer besonderen Form Geschichte gegenüber zu verhalten, als etwas, das aktuell und Teil des Lebens ist.“

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ISBN
9783894452711

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Buchvariante

2001

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