Nach Delft gehen
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KUNST ERZÄHLT Eine immer wieder überraschende Erzählung von sanfter Spannung, deren kurze Szenen sich zu einem Mosaik von großer Ruhe fügen. Peter Stobbe gelingt es, die Unruhe des Bilderschaffens und seine Erfahrungen aus der grundierten Leinwand mit Witz in eine schwebende sprachliche Erkundung zu überführen. Sein Landlooper folgt auf dem Weg nach Delft den alten Sehnsuchtsfäden der Kunst. Eine Geschichte vom Glück der Anstrengung, vom ständigen Taumeln im aufrechten Gang und von den Abstürzen beim Versuch, die Grenzen der eigenen Wirklichkeit auszuloten. Das Malen als Lebensentwurf. Es geht um nicht weniger als die Aneignung der Welt, in kühler Anschauung und mit brennender Ungeduld, so leuchtend und eigensinnig wie die roten Fäden auf dem Bild mit der Spitzenklöpplerin. Mit einer ebenso leichten wie zauberischen Präzision spielt der Autor immer wieder hintergründig Kunstgeschichte ein und bringt so Bilder zum Sprechen, die uns vertraut sind. Daraus ist ein schönes, stilles Buch geworden. Mit einem poetischen Surplus, wie er in einer so scharfsinnigen Prosa nur selten zu finden ist. (Hin und wieder gibt es das: van Gogh in seinen Briefen, John Berger, Wolfgang Hildesheimer; hervorragende Doppelbegabungen, Maler, die ungewöhnlich schreiben können...).