Der Hüter
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„Erinnert euch, was euch droht! Erinnert euch: Ihr wart passiv, und Ihr dürft es nicht länger bleiben: Auf daß es nie mehr zu einem Armeniergemetzel komme, nie mehr zu einem Warschauer Ghetto, zu einem Kambodscha, zu Sarajewo und Kosovo!“ Marek Edelman anläßlich seiner Auszeichnung mit dem höchsten Orden Polens, dem Weißen Adler. Marek Edelman, der letzte Überlebende des Warschauer Ghetto-Aufstandes von 1943, erzählt in diesem beeindruckenden Buch sein außergewöhnliches Leben als Zeuge und Protagonist des 20. Jahrhunderts. Sehr persönlich und packend, aber auch sachlich und exakt, schildert er die Hintergründe des ersten bewaffneten jüdischen Widerstands gegen die Nazi- Herrschaft. Das Buch ist zugleich die Geschichte des sogenannten Bundes, des jüdischen Arbeiterbundes in Rußland, Polen und Litauen, der 1897 gegründet wurde. Dessen Leitideale waren Demokratie und Sozialismus, basierend auf der kulturellen Autonomie der jüdischen Nationalität. Erklärtes Ziel war aber auch von Anfang an, den aufkeimenden Faschismus zu besiegen. Marek Edelman erweist sich als ein unbequemer 'Held', der das Pathos nicht liebt und von sich selbst gesagt hat: 'Ich bin der Hüter der Gräber meines Volkes' - ein Buch, das spannend zu lesen ist und einen Aspekt des jüdischen Widerstandes beleuchtet, dem noch nicht allzu viel Beachtung zuteil wurde. Marek Edelman, der als Sproß von Bundisten aufgewachsen ist, war kaum über zwanzig, als er einer der Anführer des Aufstandes im Warschauer Ghetto wurde. Nach dem Krieg arbeitete er als Herzchirurg und war in der demokratischen Opposition Polens aktiv. Er gehörte zu den Führern von Solidarnosc.