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„Sadisten und vorsätzliche Mörder“ – so bezeichneten Zeitungen 1946 die Wachleute des Saarbrücker Gestapo-Lagers Neue Bremm. Diese Begriffe werfen Fragen auf, da viele dieser Angestellten von Arbeitsämtern zum Dienst verpflichtet wurden. Wer waren die Männer und Frauen, die mit solcher Brutalität Wachdienst verrichteten, dass Häftlinge gedemütigt, verletzt, verstümmelt oder getötet wurden und viele lebenslang traumatisiert blieben? Elisabeth Thalhofer untersucht, wie der „gewöhnliche Deutsche“ unter den Bedingungen eines nationalsozialistischen Lagers zum Täter wurde. Sie beleuchtet nicht nur biographische Details und Lebenswege, sondern berücksichtigt auch die besondere Situation des Lagers Neue Bremm in ihrer Analyse. Erstmals wird der Tarnbegriff des „erweiterten Polizeigefängnisses“, den die Gestapo für das Saarbrücker Lager verwendete, historisch eingeordnet und als eigenständiger Haftstättentyp beschrieben. Die Untersuchung stützt sich auf Akten aus dem Rastatter Prozess von 1946-47, dem größten Kriegsverbrecherprozess in der französisch besetzten Zone. Eine Sondergenehmigung zur Bearbeitung dieser Dokumente, die eigentlich einer 100-jährigen Sperrfrist unterliegen, ermöglichte neue Erkenntnisse über das Saarbrücker Gestapo-Lager, seine Täter und eine weitgehend unbekannte nationalsozialistische Lagerkategorie.
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Neue Bremm - Terrorstätte der Gestapo, Elisabeth Thalhofer
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- 2002
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