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Sicherheitsaudit für Straßen (SAS) in Deutschland

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In Deutschland sind die Belange der Verkehrssicherheit von Straßen sowohl bei Planung, Entwurf und Bau als auch im Betrieb und in der Unterhaltung im geltenden Technischen Regelwerk enthalten. Oftmals werden jedoch Straßenneubau-, Umbau- und Ausbaumaßnahmen geplant und realisiert, bei denen die Möglichkeiten verkehrssicherer Gestaltung nicht ausgeschöpft sind. Im Ausland wurden mit sogenannten Road Safety Audits Verfahren entwickelt, die Sicherheitsdefizite bei der Planung und dem Entwurf der Straßen vermeiden sollen. Die Analyse der ausländischen Sicherheitsaudits und eine Erfahrungssammlung im Ausland haben gezeigt, dass der Überprüfung der Entwürfe von Straßenverkehrsanlagen durch Sicherheitsaudits eine hohe Bedeutung beigemessen wird. Die Erfahrungen mit den Sicherheitsaudits werden dort grundsätzlich sehr positiv bewertet. Auf Wunsch des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen hat die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen die Gruppe 2.0.2 „Sicherheitsaudit für Straßen (SAS)“ eingerichtet. Diese hat die Aufgabe, die Zweckmäßigkeit eines Sicherheitsaudits für Deutschland zu untersuchen und ein für die deutsche Planungs- und Verwaltungspraxis geeignetes Verfahren zu erarbeiten. Ein Sicherheitsaudit für Straßen sollte in Deutschland künftig in den Phasen Vorplanung, Vorentwurf, sowie Ausführungsentwurf und Verkehrsfreigabe durchgeführt werden. Die Auditierung sollte jeweils vor den Sichtvermerken, Genehmigungen und Beschlüssen erfolgen, da eine nachträgliche Änderung zu Terminverschiebungen und ggf. zu Kostenerhöhungen führen kann. Alle 49 durchgeführten Pilotaudits haben gezeigt, dass die zur Verfügung gestellten Entwürfe relevante Sicherheitsdefizite aufwiesen, obwohl es sich größtenteils um genehmigte und zum Teil planfestgestellte bzw. zur Bauausführung freigegebene Entwürfe handelte. Der Aufwand für Sicherheitsaudits ist geringer als ursprünglich erwartet. Der Nutzen durch eingesparte Unfallkosten und nicht erforderliche Änderungen an bereits fertiggestellten Straßen kann dagegen sehr groß sein. Die Anforderungen an die künftigen Auditoren betreffen einerseits ihre fachliche Qualifikation und andererseits ihre Unabhängigkeit. Auswahl und Ausbildung der Auditoren sind von besonderer Bedeutung; hierfür sind geeignete Verfahren und Schulungen zu entwickeln. Die erarbeiteten „Empfehlungen für ein Sicherheitsaudit für Straßen in Deutschland“, die bereits bei zahlreichen Pilotaudits erprobt und fortentwickelt wurden, beinhalten die Abschnitte o Einleitung o Ziel und Definition des Sicherheitsaudits o typische Sicherheitsdefizite o Auditphasen o Projektabgrenzung für das Sicherheitsaudit o Auditprozess o Auditdurchführung o Auditoren und o Haftung. Im Anhang sind Angaben zu typischen Auffälligkeiten im Unfallgeschehen, Fragen in Form von Checklisten für o Autobahnen, o Landstraßen o Hauptverkehrsstraßen und o Erschließungsstraßen sowie o Beispiele für Auditberichte enthalten. Die Checklisten sollen als Hilfsmittel bei der Auditierung dienen; sie können auch vom Planer künftiger Straßenverkehrsanlagen zur Eigenkontrolle verwendet werden. Diese Checklisten wurden auf der Grundlage der ausländischen Checklisten, der durchgeführten Pilotaudits und der Erkenntnisse der Sicherheitsforschung entwickelt. Das Verfahren wurde in zwei Expertengesprächen und einem parlamentarischen Abend des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) vorgestellt. Anregungen waren bei der Schlussfassung des Berichtes und bei den Beratungen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen von Bedeutung.

Buchvariante

2002, paperback

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