Kinderwelten der Malerdynastie Kaulbach
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Die Ausstellung „Kinderwelten der Malerdynastie Kaulbach“ untersucht am Beispiel der Werke von Wilhelm (1804-1874), Hermann (1846-1909), Friedrich (1822-1903) und Friedrich August Kaulbach (1850-1920) deren künstlerische Auseinandersetzung mit Themen wie dem Kinderbildnis, dem Kindergenre, der Zeichnung und der Illustration von Märchen, Reimen und Liedern. Wilhelm von Kaulbach, der 1804 in Arolsen geborene Historienmaler und Illustrator, tritt mit Zeichnungen zu Märchen und Fabel in Erscheinung. Im Kaulbach-Album sind eigenständige Kompositionen ausgewählt, die von Kunstmärchen und Geschichten des Julius Grosse begleitet werden. Bilder und Texte weisen sehr private Züge und familiäre Themen auf. Es sind Geschichten, die in der Überlieferung der Familie ihren Platz finden. Sein Sohn Hermann erhielt den Beinamen der „Kindermaler“. Er befaßte sich nicht nur in Zeichnungen und Illustrationen mit Themen aus der kindlichen Welt sondern schuf ein breit gefächertes Werk zum Kindergenre. Seine empfindsamen und eindringlichen Schilderungen kindlichen Spielens und Verhaltens stießen auf große Aufmerksamkeit, die durch die Veröffentlichungen durch Hanfstaengl u. a. popularisiert wurden. Friedrich Kaulbach, 1822 in Arolsen geboren, erhielt seine Ausbildung zum Maler in München durch seinen Onkel Wilhelm. Seit 1856 war er als Hofmaler in Hannover tätig und wirkte dort vor allem als Porträtmaler. Bekannt als „Fürstenmaler“ schuf er für den europäischen Hochadel und das Bürgertum einfühlsame Porträts. In seinen Darstellungen versuchte er das Charakteristische einer Persönlichkeit einzufangen und war um einen natürlichen Ausdruck in Mimik und Gestik bemüht. Er gilt als Meister des intimen realistischen Porträts. Von Friedrichs zehn Kindern zeigten einige künstlerische Begabung und ließen sich zu Künstlern ausbilden: Friedrich August, Sigmund, Anton und Antonie. Zum Thema der Darstellung des Kindes soll das in dieser Hinsicht umfangreiche Werk Friedrich August von Kaulbachs in den Blickpunkt rücken. Auch er war ein geschätzter Maler seiner Zeit und porträtierte das wohlhabende Münchner Bürgertum, Vertreter des europäischen Hochadels, der internationalen Finanzwelt und der Theater- und Kunstwelt. Als später Vater von drei Töchtern dokumentierte er deren Entwicklung in intimen Zeichnungen. Später dienten ihm die Mädchen in einer stilisierten Inszenierung der Lebensform als Modelle für seine Gemälde. Studien in Kreide und Fotografien verdeutlichen die kompositorische Vorbereitung seiner Themen.