Berliner Barockpaläste
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Mit seinen fürstlichen Schlössern und Adelspalästen genoss Berlin um 1700 hohes Ansehen als moderne Barockresidenz. Die Autorin rekonstruiert die barocke Stadtpalastkultur der Berliner Hofgesellschaft, die sich unter den absolutistischen Herrschern Brandenburg-Preußens nach dem Dreißigjährigen Krieg ausprägte. Der – stets auch politisch bedingte – Wandel dieses Bautyps, der zunächst von internationalen modernen Vorbildern beeinflusst war, hin zu ausgeprägten Regionaltypen wird dargestellt und begründet. Mit direkten Einflüssen römischer Palazzi und Maisons de campagne der Ile-de-France erreichte der Berliner Palastbau zwischen 1680 und 1710 internationales Niveau. Nach 1713 leitete hingegen eine erzwungene Konzentration auf Berliner Vorbilder zu einer Fassadenarchitektur eher provinziellen Zuschnitts über. Die Mehrheit der etwa 60 Paläste wird hier erstmals auf Basis lange unbeachteter Archivalien in Wort und Bild – Pläne, Fassaden, Innenausstattungen – vorgestellt und in einen entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhang gebracht. Dabei stellt sich heraus, dass der Berliner Palastbau weit vor den bekannten Barockzentren Dresden und München rangiert und enge Bezüge zur Pariser Régence aufweist.