Die Behandlung der Franzosenkrankheit in der Frühen Neuzeit am Beispiel Augsburgs
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Am Ende des 15. Jahrhunderts wurde Europa von einer neuen Krankheit heimgesucht. 'Franzosen', 'Blattern' oder 'Morbus Gallicus' wurde sie von den deutschsprachigen Zeitgenossen genannt. Die Medizingeschichte identifizierte dieses Leiden, das eine Flut von Publikationen in lateinischer und deutscher Sprache auslöste, überwiegend mit der venerischen Syphilis. Die vorliegende Studie bricht mit dieser Tradition und rekonstruiert statt dessen das frühneuzeitliche Verständnis jener Krankheit im Rahmen der damaligen Konzeption des menschlichen Körpers. Darüber hinaus untersucht die Autorin, inwieweit diese zeitgenössischen Vorstellungen die Therapie in den drei Franzosenhospitälern der Reichsstadt Augsburg gestalteten. Die Untersuchung des Hospitalalltags macht zudem deutlich, welch großen Einfluß diese karitativen Einrichtungen auf die Entwicklung des modernen Krankenhauswesens ausübten.