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Ist die heutige Natur eine Ruine der Sintflut oder ein Palast der Schöpfung? Solche Fragen beschäftigten viele Intellektuelle in Europa um 1700, ausgelöst durch Thomas Burnets „Heilige Theorie der Erde“. In diesem Kontext entwickelte Johann Jakob Scheuchzer eine wissenschaftliche Theorie der Sintflut. Diese Untersuchung rekonstruiert Scheuchzers Ansatz und beleuchtet die europäische Wissenschaftskultur des frühen 18. Jahrhunderts. Dabei treten unterschiedliche Auffassungen über das Wesen des Menschen, das Schicksal der Natur und den Lauf der Geschichte zutage. Mit dem Vertrauen, durch die neuen Wissenschaften von Descartes und Newton den göttlichen Plan der Erdgeschichte zu entschlüsseln, zeigt sich der physiko-theologisch geprägte Optimismus der frühen Aufklärung. Hier sind die Anfänge eines modernen Fortschrittglaubens zu erkennen. Scheuchzers Sintfluttheorie verband Theologie und Wissenschaft zur „Heiligen Physik“ und schien das Rätsel der Fossilien, den Ursprung der Berge, die Herkunft der Völker und die Entstehung von Kultur zu erklären. Seine rationalistische Erdgeschichtstheologie verdeutlicht, dass die Moderne bereits vor der Trennung von Wissenschaft und Theologie ihren Anfang nahm.
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Wissenschaft, Theologie, Aufklärung, Michael Kempe
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- 2003
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