Nonne, Königin und Kurtisane
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In der heutigen Gesellschaft ist, so scheint es, Wissen allgemein zugänglich. Die modernen Kommunikationswissenschaften machen das gesamte zeitgenössische Wissen weltweit verfügbar. Dagegen war in den Gesellschaften der europäischen Frühen Neuzeit der Zugang ungleich verteilt, und man unterschied zwischen gelehrtem Wissen, falscher Gelehrsamkeit und Wissenschaft als bloßer Gedächtnisleistung. So wurden Wissensformen segregiert und damit Gesellschaft hierarchisiert. Diese historischen Unterschiede lassen die Epoche der Frühen Neuzeit für eine Revision von Begriffen wie „Wissen“, „Bildung“ und „Gelehrsamkeit“ besonders geeignet erscheinen: Wie und wo hat sich Wissen vermittelt, in welchen Kontexten war es angesiedelt, wie ist es gebraucht worden? Am Beispiel von Frauen verschiedenster religiöser und konfessioneller sozialer Milieus wird der Frage nach der Situierung des sogenannten gelehrten Wissens nachgegangen.