Wahnsinnig genial
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Gemessen daran, welche Bedeutung ihre Arbeit für unsere Lebensverhältnisse hat, spielen WissenschaftlerInnen in der öffentlichen Wahrnehmung eher eine Nebenrolle. Abseits von der alljährlichen Nobelpreisverleihung scheint ihr Bild von Paradiesvögeln bestimmt; Außenseiter wie Craig Venter (dessen Biotech-Firma Celera den Wettlauf um die Entzifferung des menschlichen Genoms gegen das staatliche Forschungskonsortiums gewann) oder Gunther von Hagens (dessen Anatomie-Ausstellung mit plastinierten Leichen eine Ethikdebatte ausgelöst hat) ziehen die Aufmerksamkeit der Medien auf sich. Auch in Kunst und Unterhaltungsindustrie beherrschen außergewöhnliche Typen die Szenerie; einer davon ist der mad scientist, das verrückte Genie. Der Ausatzband nähert sich dieser Figur, dem Forscher, der auf der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn wandelt, aus verschiedenen Perspektiven. Die AutorInnen versuchen die medial vermittelten Vorstellungen vom Wissenschaftler (resp. der Wissenschaftlerin) und seinem Wirken von der Erzählliteratur der Romantik über den expressionistischen Film bis in die Gegenwart zu reflektieren.