Schinderhannes
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Johannes Bückler (1779-1803), zuerst Schöner Hans, später Schinderhannes genannt, war ein rheinischer Räuber und Serienstraftäter, auf dessen Konto heute nachweislich 130 Delikte gehen, zumeist Diebstähle, Raubtaten und räuberische Erpressungen. Seine Brutalität schockierte selbst seine Richter. Heimgesucht von Schinderhannes gaben viele Menschen zwischen Lahn, Main und Neckar im Rechtsrheinischen, Mosel und Pfalz links des Rheins ihre Heimat auf und zogen in die Neue Welt. Die meisten Schinderhannes-Biographen befassen sich vornehmlich mit den ca. 3500 Seiten starken Voruntersuchungsprotokollen. Sie schildern einen ganz „normalen“, gemeinen, manchmal recht brutalen Kriminellen, der gelegentlich sogar Kameraden im Stich läßt, Hehler bestiehlt und Spießgesellen übervorteilt. Die Volksanekdoten über Schinderhannes, von Rainer Thielen in „Schinderhannes. Charme und Schabernack“ zusammengefasst, überliefern nur positive Seiten. Sie erzählen von lustigen Streichen und übertrumpfen sich in der Schilderung guter Charaktereigenschaften und nachahmenswerten Verhaltens. Dieser krasse Gegensatz zu den Voruntersuchungsprotokollen zeigt, dass das Phänomen Schinderhannes mit rein juristischer Argumentation nicht zu fassen ist. Dieses Buch soll durch die humorvoll charakterisierenden Geschichten als Mosaikstein zu einem objektiveren Schinderhannesbild beitragen.