Juden aus Czernowitz
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Die Fokussierung auf das Leben im Ghetto und die Deportation nach Transnistrien aus der Sicht der jüdischen Bevölkerung in Czernowitz bestimmte die Auswahl der Berichte für die deutschsprachige Ausgabe. Die Berichtenden haben im Rahmen des Westnik-Projektes ihre Erinnerungen – Selbsterfahrenes und von Zeugen überlieferte Erzählungen - aufgezeichnet. Sie beschreiben aus der Perspektive der Augen- und Ohrenzeugen den Einfall der deutschen und rumänischen Truppen im Juli 1941 in Czernowitz, die Ghettoisierung, die Deportationen in Viehwaggons, die Fußmärsche in die Lager Transnistriens und das Überleben und Sterben in den nachfolgenden Jahren bis 1944. Die Angaben der Berichtenden einer quellenkritischen Überprüfung zu unterziehen, war nicht der Anspruch der vorliegenden Ausgabe. So mag zwar beim Lesen der Berichte der Eindruck entstehen, daß sich einige Berichte in·ihren Ausführungen zu den (lokal-)historischen Ereignissen in einzelnen Punkten widersprechen, von größerer Bedeutung erscheint uns jedoch die Wiedergabe der Lebensbedingungen und der persönlichen Tragik und die unterschiedlichen emotionalen Beziehungen der Berichtenden zu den Geschehnissen.