Das Rätsel Religion
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Alle Religionen haben von je her ein fundamentales Anliegen: Frieden. Frieden im Inneren, ‚im Herzen’, wie es oft heißt, Frieden mit Gott, Frieden unter den Menschen, Frieden zwischen den Völkern und Staaten. Mit dieser ihrer Friedensmission wären die Religionen heute in einer von Kriegen zerrissenen Welt, in der mit Massenvernichtungswaffen das Überleben der Menschheit bedroht ist, gefordert wie noch nie zuvor in der Geschichte. Können sie dieser Forderung genügen? Der Autor stellt religionsphilosophische Entwürfe von Nishitani, Hegel und Teilhard de Chardin vor und beleuchtet Religion als psychologisches Phänomen im Rückgriff auf die Theorie C. G. Jungs. Der aktuelle, unter dem Deckmantel der Religion operierende Terrorismus wird vor diesem Hintergrund problematisiert. Darüber hinaus befasst sich das Buch mit der Sichtweise einer der großen und friedfertigsten Weltreligionen, dem Buddhismus. Die zentrale Frage lautet: Wie kann Frieden dauerhaft herbeigeführt werden? Schon Kant projektierte für die Zukunft den ‚ewigen Frieden’ als Forderung der Vernunft. Aber: Ist nicht Philosophie mit ihrem Appell an die Vernunft rasch am Ende, wenn es um subjektive Interessen geht? Schlägt nicht allzu leicht Vernunft in Unvernunft um? Ist nicht doch der ewige Friede ein Wunschtraum? Umkehr heißt die biblische Empfehlung, gutes ‚Karma’ sammeln die buddhistische – die Chance liegt demnach in einem globalen Ethos, das seine Normen von einem Unbedingten her begründet.