Das Lied
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Das deutsche Lied der Spätromantik liefert einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis der Musik- und Kulturgeschichte des Fin de siècle. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung stehen neben den großen Liedkomponisten wie Hugo Wolf, Gustav Mahler, Richard Strauss, Hans Pfitzner, Max Reger und dem jungen Arnold Schönberg auch weniger bekannte Künstler wie Joseph Haas oder Armin Knab. Der Autor wendet sich gegen die weithin verbreitete Auffassung, nach der Innovation und Modernismus die ästhetische Praxis um die Jahrhundertwende dominierten. Vielmehr zeigt er, dass die Liedkomponisten jener Zeit stets im Rahmen der wirkungsmächtigen Tradition des neunzehnten Jahrhunderts experimentierten. Erst durch die Katastrophe des Ersten Weltkriegs gerieten die Traditionalisten in der Musikwelt in die Defensive. Die Detailanalysen einzelner Lieder sind eingebettet in Betrachtungen zur Aufführungspraxis der damaligen Zeit, zum kulturellen Hintergrund der verschiedenen Liedtypen wie Volkslied, Ballade und Kinderlied und des Melodramas sowie zu den ästhetischen Prinzipien der Komponisten. „Kravitts Buch vermittelt zahlreiche neue Einblicke (…), seine Ausführungen zu den einzelnen Komponisten sind scharfsinnig, insbesondere jene über Hugo Wolf, den wirklichen Meister des Liedes.“ Ian Bostridge, Times Literary Supplement Edward F. Kravitt ist Professor für Musik am Lehman College der City University of New York.