
Mehr zum Buch
Der Wert, den die Gesellschaft einem Menschenleben zubilligt, lässt sich messen – in Heller und Pfennig, in Euro und Cent. Die Entscheidung, ob ein medizinischer Eingriff „lohnt“ oder nicht, ist selbst im modernen Wohlfahrtsstaat nicht nur eine Frage des medizinisch Notwendigen. Immer hat sie sich auch daran zu orientieren, was die Solidargemeinschaft finanziell leisten kann, beziehungsweise: was sie zu leisten bereit ist. Bis zum Ende des 'Dritten Reiches' galt das in verstärktem Maße. Diese Arbeit untersucht den schleichenden Erosionsprozess etablierter Moralvorstellungen an der Universität und im Gesundheitswesen der Stadt Münster zwischen 1918 und 1939. Anhand biographischer Einzelskizzen weist sie nach, wie Mediziner und Wissenschaftler das Wohl des Patienten opferten, um sich den eigenen Einfluss in der eugenischrassenhygienischen Theorie und Praxis zu sichern. Zugleich räumt sie mit Vorstellungen auf, das kirchlichkonservative Milieu der Stadt Münster habe ein wirksames „ Bollwerk“ gegen die NSRassenhygiene gebildet.
Buchkauf
Eugenik und Rassenhygiene in Münster, Jan Nikolas Dicke
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2004
- product-detail.submit-box.info.binding
- (Paperback)
Lieferung
Zahlungsmethoden
Keiner hat bisher bewertet.