Szenarien kopfloser Herrschaft – Performanzen gespenstischer Macht
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Königsfiguren spielen in der Literatur und Kultur des 20. Jahrhunderts eine zentrale Rolle: Ihre Gestaltung dient der Reflexion nationaler Identität und politischer Autorität ebenso wie der des Subjekts. Allerdings hat die Moderne ihrem Selbstverständnis nach mit Guillotine und Wissenschaft das Ende der Monarchen einschließlich 'Seiner Majestät' des Ichs (Freud) eingeleitet. Dieser Prozess hat unübersehbare Spuren auf den imaginierten Körpern des Königtums hinterlassen: Sie sind zu 'Geköpften' und 'Gespenstern' geworden. In der Literatur reicht der Bogen von Stefan George und Else Lasker-Schüler bis zu Heiner Müller, Peter Handke und Botho Strauß, im Film von Friedrich dem Grossen bis zu Sissi und Ludwig II. Die Studie nimmt ebenso theoretische Diskurse (von Ernst Kantorowicz bis zu Slavoj Žižek) in den Blick wie die pharaonischen Faszinationen der modernen Archäologie, Aspekte der performance-Kunst (drag kings) und die Architekturdebatte um den Palast der Republik und das Berliner Stadtschloss.