Kleines Lexikon historischer Schlagwörter
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Nach zwei Jahrzehnten Bundesrepublik erfährt der Slogan „Mehr Demokratie wagen“ nachhaltig Resonanz und führt zu einem politischen Wandel nach 1969. „Jedem das Seine“ hingegen erinnert an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Während Mitte der 1980er Jahre Heinz Rudolf Kunze mit „Wir Wunderkinder“ einen Hit landet, wird jenseits der Mauer „Die Partei hat immer Recht“ verkündet. Und wer weiß heute noch, wem wir die tröstenden Worte „Davon geht die Welt nicht unter“ zu verdanken haben. Beinahe täglich begegnen uns Parolen, Losungen und andere Sprüche, mit denen politische Kräfte Zustimmung erheischen, um Gefolgschaft werben, zu einer Haltung oder einer Handlung aufrufen und sich gegenüber Konkurrenten und Kontrahenten kenntlich machen. „Aufstand der Anständigen“, „Krieg dem Terrorismus“, „Kein Blut für Öl“ – Schlachtrufe aus unseren Tagen. „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern“, „Wacht auf, Verdammte dieser Erde“, „Der deutsche Michel“ und „Juda verrecke“ sind Beispiele aus ferner und naher Geschichte. Von ihnen, ihrer Herkunft, ihrer Verbreitung, den sich daran knüpfenden Absichten ist hier die Rede. Dargestellt wird weiterhin, in welchem historischen Konnex das Schlagwort aufgegriffen und verwendet wurde und welche Bedeutungsänderungen es erfuhr. Renommierte Historiker, Philosophen und Theologen, Juristen und Soziologen, Literatur- und Kunstwissenschaftler haben sich auf die Spur von Schlagwörtern und Schlachtrufen begeben. Entstanden ist ein Nachschlagewerk, das sowohl „Einsteigern“ Antworten zu geben vermag als auch für „Fortgeschrittene“ manche Überraschung bereit hält.